Montag, 19. März 2012

AXA: Vorstand und Konzernbetriebsrat vereinbaren Eckpunktepapier



Vorstand und Konzernbetriebsrat vereinbaren Eckpunktepapier

Durchbruch bei Verhandlungen um Programm zur Steigerung der Effizienz / Keine betriebsbedingten Kündigungen / Neues AXA Bündnis / Alle Standorte bleiben erhalten


In den im Januar dieses Jahres begonnenen Verhandlungen über das "focus2perform" (f2p) genannte Programm zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit des Konzerns zwischen Konzernbetriebsrat und Arbeitgebervertretern des Konzerns haben beide Seiten sich auf ein Eckpunktepapier geeinigt und damit einen wichtigen Schritt in den Verhandlungen erreicht.

In dem Papier ist insbesondere vereinbart, dass es keine betriebsbedingten Beendigungskündigungen geben wird und dass trotz bundesweiter Konsolidierung von Funktionen auf eine Schließung von Standorten verzichtet wird. 

Ebenso wird - wenn bis zum September Interessenausgleich und Sozialplan abschließend verhandelt sind - auch ein neues AXA Bündnis geschlossen.

Unter dem Namen "focus2perform" hatte der Konzern im November 2011 ein Programm zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit angekündigt. Der Konzern bereitet sich damit auf Veränderungen am Markt vor sowie die Notwendigkeit, den Kunden Leistungen in hoher Qualität bei zugleich günstigeren Preisen anbieten zu können. Dazu will der Konzern seine Kosten bis 2015 um 328 Mio. Euro reduzieren und seine Organisation weiter straffen.

Beispielhaft mit viel Erfahrung: Änderungen sozialverträglich umsetzen!

AXA sieht sich in der Branche als einer der Vorreiter für den fairen und partnerschaftlichen Umgang mit Mitarbeitern. Alle Mitarbeiter sind am Erfolg des Unternehmens wirtschaftlich beteiligt. Auch wenn es darum geht, Veränderungen sozialverträglich und mit Respekt der Belegschaft gegenüber umzusetzen, hat die AXA Maßstäbe neu definiert. Bereits vor zehn Jahren hat der Konzern in einem ersten Bündnis zwischen Unternehmensführung und Belegschaft betriebsbedingte Beendigungskündigungen ausgeschlossen. Dieses Bündnis wurde inzwischen zwei Mal verlängert, zuletzt 2008 im Rahmen der Integration der DBV-Winterthur in den AXA Konzern. Damals wurde eine der größten Fusionen der deutschen Versicherungswirtschaft ohne Kündigungen erfolgreich umgesetzt.

Ulrich C. Nießen, Personalvorstand: "Wir sind Dienstleister und erbringen die Leistungen für unsere Kunden mit unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Nur motivierte Menschen, die keine Angst um ihre Existenz haben müssen, sind Tag für Tag zu Bestleistungen für den Kunden bereit. Diese Überzeugung prägt unsere Personalarbeit seit vielen Jahren."

Sicherheit für die Belegschaft

Das Eckpunktepapier regelt die sozialen Leitplanken des Programms und schafft damit frühzeitig Sicherheit für die Belegschaft. Es bildet die Basis für eine sozialverträgliche Umsetzung von f2p und den damit verbundenen Veränderungen.

- Im Zuge der Straffung der Organisation soll die Bündelung von Funktionen an weniger Standorten erfolgen. Allen Mitarbeitern wird jedoch eine Weiterbeschäftigung ermöglicht. Die kleineren Standorte Bremen, Dortmund, Mannheim, Karlsruhe und Nürnberg werden zu Verwaltungsaußenstellen der führenden Standorte Hamburg, Düsseldorf, Frankfurt, Stuttgart und München. An diesen fünf Verwaltungsaußenstellen wird jeweils mindestens eine Funktion aufrechterhalten.

- Die Parteien haben sich auf die Eckdaten des zukünftigen Sozialplans f2p geeinigt. Dabei wurden im Vergleich zum heutigen Rahmensozialplan verbesserte Leistungen vereinbart, u.a. höhere Abfindungen und ein nochmals attraktiveres Überbrückungsmodell für ältere Arbeitnehmer.

- Außerdem wird AXA gesundheitsfördernde Maßnahmen fortsetzen und regelmäßige Gefährdungsanalysen durchführen. Hierdurch wird sichergestellt, dass es auch in Folge der umzusetzenden f2p-Maßnahmen zu keinen Überlastungen kommt.

- Ein maßgebliches Ergebnis der Verhandlungen zu der Eckpunktevereinbarung ist der Abschluss eines neuen AXA Bündnisses. Damit verzichtet der Arbeitgeber auf betriebsbedingte Beendigungskündigungen für weitere drei Jahre bis einschließlich 31.12.2015. Das neue AXA Bündnis verlängert sich über diesen Zeitpunkt hinaus um zweimal je ein Jahr bis maximal 2017, wenn bestimmte wirtschaftliche Kennzahlen erfüllt werden und die anstehenden Maßnahmen zu den beabsichtigten Kosteneinsparungen führen.

Ulrich C. Nießen: "Der Abschluss der Eckpunktevereinbarung und die Erneuerung des AXA Bündnisses sind ein eindeutiges Signal, dass AXA - auch in turbulenten Zeiten - notwendige Veränderungen verantwortungsbewusst und sozialverträglich umsetzt. Damit unterscheiden wir uns deutlich positiv von unseren Wettbewerbern."

Uwe Beckmann, Vorsitzender des Konzernbetriebsrats: "Wir stehen hinter den Zielen, die Wettbewerbsfähigkeit der AXA Konzern AG zu steigern. Über den Weg dahin werden wir weiter hart verhandeln. Das mit dem Eckpunktepapier erreichte Zwischenergebnis ist erfreulich und ein wichtiger Schritt zu einem vernünftigen Ergebnis."

Ziel: Abschluss der Verhandlungen bis Ende September 2012

Die Details der Betriebsänderung aus den Ressortzielstrukturen und den geplanten Effizienzsteigerungsmaßnahmen werden nun in den kommenden Monaten weiter verhandelt. Die Regelungen der Eckpunktevereinbarung sind an die Bedingung geknüpft, dass sich Arbeitgeber und Betriebsräte im Rahmen dieser Verhandlungen bis zum Ende des 3. Quartals 2012 einigen.
 

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