Mittwoch, 17. Oktober 2012

Sigma-Studie von Swiss Re zeigt, dass bei Gewerbeversicherungen ein Trend zu Haftpflichtrisiken und wachstumsstarken Märkten besteht




Gewerbeversicherung weist ein globales Marktvolumen von 600 Mrd. USD auf, wovon 40% auf die USA entfallen

In reifen, sich schnell wandelnden Volkswirtschaften gewinnt die Haftpflicht- gegenüber der Sachversicherung an Bedeutung
Durch Globalisierung steigt das Risiko von Rückwirkungs-schäden, die aber nur selten versichert sind

In wachstumsstarken Märkten wächst die Gewerbeversicherung zwei- bis dreimal schneller als in den entwickelten Märkten

Zürich, 17. Oktober 2012 — Swiss Re vermittelt in ihrer jüngsten sigma-Studie «Die Gewerbeversicherung – ein Markt im stetigen Wandel» neue Erkenntnisse über diesen Versicherungsbereich und zeigt, dass die Nachfrage je nach Branche, Unternehmensgrösse und Land erheblich schwankt. Gewerbeversicherungen helfen den Unternehmen, Risiken zu bewältigen, neue Innovations- und Wachstumsmöglichkeiten zu finden und ihre Gewinne zu stabilisieren. Auf sie entfiel im Jahr 2010 ein Prämienanteil von rund 600 Mrd. USD, dies entspricht ungefähr 41% des globalen Nichtlebengeschäfts.

Die Gewerbeversicherungsprämien beliefen sich in den USA für 2010 auf 237 Mrd. USD. 

Damit war die grösste Volkswirtschaft mit Abstand auch der grösste Gewerbeversicherungsmarkt der Welt. Der enorme Grössen-abstand zwischen dem US-Markt und der übrigen Welt ist unter anderem auf Haftpflicht- und Berufsunfalldeckungen zurückzuführen. Ausserhalb der USA sind Berufsunfall- oder Arbeitgeberhaftpflicht-Deckungen oft verstaatlicht oder Bestandteil des Sozialversicherungssystems. Zweit-grösster Gewerbeversicherungsmarkt ist Japan mit einem Prämien-volumen von 35 Mrd. USD, an dritter Stelle folgt China mit 31 Mrd. USD.

In den letzten zehn Jahren ist das Prämienvolumen der Gewerbeversicherungen in den Schwellenländern im Durchschnitt um 14% jährlich gestiegen, zwei- bis dreimal schneller als in den Industrieländern (+5,4%). 

China verzeichnete im selben Zeitraum ein jährliches Wachstum von 32%, dies war vor allem der Einführung der obligatorischen Motorfahrzeug-Haftpflichtversicherung zu verdanken. Ohne das Motorfahrzeuggeschäft stände China weltweit auf Platz sieben.

In wachstumsstarken Märkten wie China profitiert das Prämienwachstum der Gewerbeversicherung nicht nur von der Wirtschaftsexpansion, sondern auch von der zunehmenden Versicherungsdurchdringung. Dadurch wachsen die Prämien meist schneller als die Wirtschaft», sagt Kurt Karl, Chefökonom von Swiss Re.


 


Durch Weiterentwicklung der Risikolandschaft gewinnen Haftpflichtrisiken an Bedeutung.


Die Bedeutung der Haftpflichtversicherung nimmt in allen Märkten zu, sowohl im Vergleich zum BIP als auch zur Sachversicherung. 

Die Haftpflichtsparten wachsen demzufolge schneller als die Gesamtwirtschaft.

"Ein Grund für die steigende Bedeutung des Haftpflichtschutzes ist das Wachstum des Dienstleistungssektors, der durch Haftungsrisiken stärker bedroht ist als der Fertigungssektor", sagt sigma-Co-Autor Thomas Holzheu.

Weitere Gründe sind Gesetzesänderungen, zunehmende Prozessfreudigkeit, erhöhter Wert, der dem Leben beigemessen wird, höherer Wohlstand, zunehmende internationale Verflechtung und das gestiegene Umweltbewusstsein.

Sachversicherungsrisiken nehmen ebenfalls zu.

Im Jahr 2011 entfielen in den USA 29 % und im Wachstumsmarkt Brasilien 50 % der gebuchten Gewerbeversicherungsprämien auf die Sachsparten.

In China hingegen lag der Prämienanteil der Sachsparten an den Prämien nur bei 13%.

Einer der Hauptgründe für die Zunahme der Sachrisiken sind Naturkatastrophen.

Auch durch die Globalisierung, die Just-in-time-Produktion und die Verlagerung von Produktionsbetrieben in Wachstumsmärkte mit hohem Katastrophenrisiko ist das Risikomanagement teurer und komplexer geworden.

Die schweren Naturkatastrophen der letzten Jahre haben verdeutlicht, welche Grössenordnungen solche Ereignisse erreichen können und wie eng die Verflechtung ist.

"Die Sachrisiken nehmen zu, ihr Kreis weitet sich von traditionellen Sachschäden auf das Betriebsunterbrechungsrisiko (Business Interruption, BI) aus, sogar auf das weniger gut untersuchte Risiko von Rückwirkungsschäden (Contingent Business Interruption, CBI), das auch Störungen bei den Lieferanten eines Unternehmens umfasst. 
Bislang jedoch werden CBI-Risiken weltweit kaum versichert", erklärt Roman Lechner, Co-Autor der sigma-Studie.

Versicherungen bieten einen massgeschneiderten Schutz für verschiedenste Risikoexponierungen und Versicherungsbedürfnisse

Die Versicherungsnachfrage der Unternehmen hängt von vielen Parametern ab, vor allem von der Branche, der Unternehmensgrösse, dem rechtlichen Umfeld sowie spezifischen Einzelbedürfnissen. 

Das Baugewerbe beispielsweise wendet relativ zum Umsatz am meisten für die Versicherung auf, gefolgt von Transport / Kommunikation / Versorgung und dem Bergbausektor. 

Die Sektoren Finanzdienstleistung und Handel sowie der Staat verzeichnen die geringsten Versicherungskosten. 

Der Industriesektor nimmt eine Mittelstellung ein.

Grössere Unternehmen geben umsatzbezogen deutlich weniger Geld für Versicherungsprämien aus als kleinere Firmen, auch wenn sie wesentlich höhere Deckungen einkaufen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass sie Risiken besser diversifizieren und komplexere Risikomanagement-prozesse einsetzen können.

Ertrag des Versicherungsgeschäfts bleibt wichtigster Gewinntreiber

Die Gewerbeversicherungsbranche weist eine starke Zyklizität mit periodischen Soft-Market-Bedingungen auf. Dennoch hat sich der Sektor selbst während der Finanzkrise als robust erwiesen. 

Zurzeit leidet die Profitabilität der Gewerbeversicherung noch unter geringen Anlagerenditen und niedrigen Prämiensätzen, doch ein wirtschaftlicher Aufschwung und steigende Zinsen dürften die Profitabilität letztlich – mit einer gewissen Verzögerung – kräftig verbessern.

Kurz- und mittelfristig werden das Wachstum und die Profitabilität der Gewerbeversicherung vor allem vom Underwriting-Zyklus beeinflusst, wobei die Profitabilität grösstenteils dem Anstieg der Prämiensätze zu verdanken ist, während die Anlageerträge nur langsam steigen werden, wenn sich die Wirtschaft erholt. 

Für erfolgreiche Gewerbeversicherer werden mittel- bis langfristig die Versicherungsergebnisse – nicht die Anlagerenditen – der wichtigste Gewinntreiber sein.

Swiss Re

Swiss Re Group ist ein führender Anbieter von Rückversicherungen, Versicherungen und weiteren versicherungsbasierten Formen des Risikotransfers. 

Seine direkt oder über Broker betreuten internationalen Kunden sind Versicherungsgesellschaften, mittlere bis grosse Unternehmen und Kunden des öffentlichen Sektors. 

Swiss Re nutzt seine Kapitalstärke, seine Fachkompetenz und seine Innovationsfähigkeit zur Entwicklung von Lösungen, welche von Standardprodukten bis hin zu ausgeklügelten kundenspezifischen Versicherungsdeckungen für sämtliche Geschäftssparten reichen und das Eingehen von Risiken ermöglichen, was für Unternehmen und den allgemeinen Fortschritt von wesentlicher Bedeutung ist. 

Das 1863 in Zürich, Schweiz, gegründete Unternehmen verfügt über ein weltweites Netz von über 60 Gruppengesellschaften. 

Es wird von Standard & Poor‘s mit «AA-», von Moody’s mit «A1» und von A.M. Best mit «A+» bewertet. 

Die Namenaktien von Swiss Re AG, der Holdinggesellschaft von Swiss Re Group, sind an der Schweizer Börse SIX Swiss Exchange kotiert und werden unter dem Tickersymbol SREN gehandelt. 

Weitere Informationen über Swiss Re Group finden Sie auf unserer Webseite: 


oder auf Twitter unter 


So erhalten Sie diese sigma-Studie:

In elektronischer Form steht die sigma-Studie Nr. 5/2012, «Die Gewerbeversicherung – ein Markt im stetigen Wandel», in deutscher, englischer, französischer und spanischer Sprache auf der Website von Swiss Re bereit: 


Die Fassungen in chinesischer und japanischer Sprache erscheinen demnächst.

Gedruckte Ausgaben von sigma Nr. 5/2012 sind jetzt ebenfalls auf Deutsch, Englisch, Französisch und Spanisch erhältlich. 

Die Druckfassungen auf Chinesisch und Japanisch folgen in Kürze. 

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